
Grellweiße Blitze und Donnergewalt,
Sturm ist das Feuer in Kriegesgestalt.
Wild Kreißend und rasend, ein Bersten und Brechen –
Der Tod harkt das Feld mit eisernem Rechen.
Blutrot ist der Schaft, mit blinkenden Zinken,
Das Ende gebietend – sein ewiges Winken.
Unendlich sein Gang. Im Kampfesgefüge
zeiht er die Narren Jahwes der Lüge.
Ihm folgt der Gehörnte im tödlichen Reigen,
Mit sprühenden Augen erkennt er die Feigen.
Er reißt die Verräter, der Ehre entrückt
Er ist die Versuchung des “Ich” gegen “Wir”,
Er feiert den Ablaß, die ewige Gier,
und blendet mit Wonne den ehrbaren Streiter,
Der niederen Schmach ist er lächelnd Bereiter.
Voraus und darüber, im Todesgewitter,
In wehrhafter Brünne der aufrechte Ritter.
Für Gut und sein Blut zieht er in die Schlacht,
hält aus für ein Morgen, steht hütende Wacht.
Gibst hin Du das Schwert, verläßt Du den Hort:
Friedlos, als Sklave, irrst Du hinfort.
Ritter! Dann holt Dich der Teufel und auch der Tod.
Verlierst Du die Wehr, war es das letzte Morgenrot.
–Wolfram Nahrath–
Nach dem Bild von Albrecht Dürer